Heute geht es ja wieder zurück ins Holy Karbala, um gleich morgen früh mit Mohammad nach Bagdad aufzubrechen. Wir parken wieder an dem Platz, bringen wieder die Zettel an. Um 0700 Uhr geht es los.
Kurz vor Bagdad halten wir an der Bab Al-Agha Bakery. Ein Erlebnis. Hier gibt es alle Köstlichkeiten dieser arabischen Welt unter einem Dach. Wir frühstücken noch, bevor wir weiterfahren.
Der Besuch des Nationalmuseums ist leider, leider nicht möglich – Samstag und Sonntag geschlossen. Noch einmal geht es durch das Treiben einiger Straßen, bevor wir das Auto in einem Parkhaus lassen.
In der Rasheed Street sind vor allem die schönen alten Wohnhäuser zu bewundern, die nun dem Verfall übergeben sind.
Von dort aus geht es in die al-Mutanabbi Street. Sie scheint bei Touristen beliebt, mich fasziniert sie aus einem anderen Grund. Eines meiner Bücher spielt sich hauptsächlich auf dem Bücher Souq zu. Ich kann nicht anders und erwerbe ein englisches Buch.
Auf dem Weg liegt auch das wohl älteste Café Bagdads, das Shahbandar, nahe Qushla. Es existiert seit 1917. Schöne Atmosphäre. An den Wänden hängen Bilder der berühmten Besucher. In der Luft der Geruch von Zitronentee und Shisha. Wir kommen mit den Gästen an unserem Tisch ins Gespräch und schon bestehen sie darauf, unsere Rechnung zu übernehmen. Das rührt zutiefst.
Auf dem Tigris machen wir noch eine kurze Bootsfahrt. Witzig, sie dauert nur rund 10 Minuten und hat an Sehenswürdigkeiten nicht viel zu bieten.
Natürlich finden wir auch den Weg in die Souks, die uns begeistern.
Weiter wollen wir noch die älteste islamische Schule Bagdads besuchen, doch der Eintrittspreis von 20 Dollar pro Person schreckt uns ab.
Vor einem der Geschäfte hängen schöne Teppiche aus. Irak ist ja nicht gerade berühmt für Teppiche, aber es gibt sie. Man unterscheidet in der Hauptsache, Teppiche aus dem Süden und Teppiche aus Kurdistan. Ich kaufe mir schließlich einen schönen, fast quadratischen roten Webteppich aus dem Süden. Wir kaufen noch Käse. Und damit ist unser Besuch fast vorbei.
Mit dem Auto halten wir noch am 50 Meter breiten Freiheitsmonument Nasb al-Hurriyah am Liberation Square im Zentrum von Bagdad, das an die Protestbewegung 1958 zur Ausrufung der Republik gedenken soll.
Zum Schluss machen wir noch einen Abstecher in die Cairo Mall, die uns als die größte Mall Bagdads empfohlen wurde. Schickes Ambiente, kleine Auswahl an Shops. In einem Schaufenster sieht man, was bei Frau so angesagt ist. Es geht auch kurzärmlig und figurbetont, aber ohne Kopftuch habe ich noch keine Frau gesehen. Und es geht wieder zurück. Kurz vor Karbala wieder Kopftuch auf für den Checkpoint.