Es ist schon spät geworden, allerdings noch hell. Wir nehmen erneut Kurs auf Adam, doch schon vorher holt uns ein Wegweiser auf Kamelrennen von der Autobahn. Wir folgen den wenigen Schildern, und siehe da, wir sind in Al Bashayer, in dem ab 12. Februar wichtige Kamelrennen, wenn nicht sogar die wichtigsten, stattfinden. Überglücklich. Wir sind noch zu früh und fahren mal nach Adam, einem größeren Ort, um einige Dinge zu erledigen und kommen 2 Tage vor Rennbeginn wieder zurück.
Jürgen fährt gleich mal die Rennstrecke auf dem Weg daneben ab. Niemand scheint sich dafür zu interessieren. Auf dem Gelände sind auch schon die Lastwagen eines TV-Senders. Wir kommen in Kontakt und werden von ein paar Verantwortlichen von HD1 Broadcast, einem omanischen Regierungssender, auf der Anlage herumgefahren und auf Tribüne, in Übertragungswagen und Studio herumgeführt. Jürgen wird sogar für den Snapchat-Kanal interviewt. In den frühen Morgenstunden kann man die Trainings an der Strecke verfolgen. Es bleibt spannend.
The seventh edition of Al Bashayer festival for Purebred Arabian Camel Racing 2024 will be held at Al Bashayer Square in the Wilayat of Adam from February 12 to 17. The annual festival is considered as one of the most important sporting events held annually in the Sultanate of Oman, attracting a large number of camel owners and trainers across the GCC countries.
Al Bashayer annual event is supported by His Highness Sayyid Asaad bin Tarik al Said, Deputy Prime Minister for International Relations and Cooperation Affairs, Personal Representative of His Majesty the Sultan. Source: Omanobserver.com
Tag 1: Heute geht es los. Schon früh starten die ersten Rennen. Ein Durchlauf folgt dem nächsten bis zur Mittagspause. Nachmittags laufen die nächsten. Wir stehen an der Rennstrecke, wechseln in den Zielbereich und beobachten auch noch die Starts. Kamele, soweit das Auge reicht. Zwischendurch und vor allem nachts regnet es heftig. Damit würde man im Oman gerade nicht rechnen. Auf der asphaltierten und naturbelassenen Fläche bilden sich immer wieder übermäßig grosse Pfützen. Die Omanis scheinen eher glücklich über Regen und lassen sich nicht negativ beeindrucken. Die Rennen bleiben davon unberührt.
Am Ende des Tages steht der Sieger des ersten Tages fest. Sein Kopf wird orange gefärbt und es erhält eine Siegerdecke.
Unsere Tage im Oman sind gezählt und wir machen uns auf Richtung Grenze in die Emirate. Schön geht es wieder über das Hadjar Gebirge. Die Strecke ist von dem vielen Regen teilweise noch im Wasser, Bäche führen teilweise ebenfalls wieder Wasser. Die Emirate standen zwar nicht auf dem Plan, doch läuft die Route nach Saudi-Arabien etwa gleichlang, jedoch bequemer als an der Rub‘ Al Khali entlang. Außerdem können wir noch gut einkaufen gehen und Jürgen wünscht sich ein Foto vom Bummer in Dubai. Ich würde gerne noch die Moschee in Abu Dhabi besuchen.
Insgesamt hat mir der Oman sehr gut gefallen. Es ist ein schönes Land. 2 Monate hätte es vielleicht nicht gebraucht, um eine schöne Route zu fahren. Angenehm ist, dass man überall stehen darf, sogar am Strand. Die Menschen sind sehr herzlich und großzügig in ihrer Gastfreundschaft.
Wir stehen noch ein paar Tage an der Küste, an der viele Fischer aktiv sind. Einmal können wir beobachten, wie sie nachts über Stunden ein großes Netz einholen. Der Fang kann sich sehen lassen. Leider hat sich eine Schildkröte auch verfangen. Etwas geschwächt, aber unbeschadet macht sie sich zum Wasser auf. Abu Azzan vom Foodtruck wird bei uns vorstellig und lässt nicht locker, bis wir seiner Einladung zum Essen folgen. Schön haben sie einen Garten zum Sitzen eingerichtet. Die Hauptspeise dürfen wir frei wählen, müssen aber zusätzlich noch die Suppen probieren. Das Restaurant läuft gut, im Laufe unserer Anwesenheit haben sich die Tische gefüllt. Zahlen dürfen wir natürlich nicht.