Es folgen zwei kleinere Tracks ins Gelände. Im ersten Track treffen wir auf den Rainbow Rock, einen natürlichen Felsbogen. Obwohl der Track nur um die 30 Kilometer lang ist und wir ihn vollständig hätten fahren können an einem Tag, bleiben wir an einem schönen Platz schon früh für die Nacht.
Am nächsten Tag fahren wir einen Track nur bis zu den Felstürmen an, der einzig interessanten Stelle für uns. Wir finden einen Platz mit schönen Exemplaren. Nachmittags zieht eine Herde mit Schafen und Ziegen an uns vorbei. Der Hirte bedient sich an unseren Zigaretten. Nachts haben wir Sternenhimmelbilder und früh morgens Bilder von der Milchstraße mit Galaktischem Zentrum vor diesem Hintergrund geplant.
Das Wadi Deesah verdient besondere Aufmerksamkeit. Es gilt als das schönste Wadi in Saudi-Arabien. Noch vor kurzer Zeit war es von Regen geflutet. Nachdem wir gehört haben, dass wir mit unserem großen Lkw nicht durchfahren dürfen und vom Süden her dies von der Polizei kontrolliert wird, streben wir die Zufahrt vom Norden her an. Auf den letzten Kilometern vor dem Einstieg sehen wir hier Lkw-Verbotsschilder, lassen uns nicht beirren, werden jedoch einige Kilometer später von der Polizei angewiesen, umzudrehen. Das wäre unser Plan gewesen. Nun versuchen wir es halt trotzdem vom Süden aus. Die Fahrt dorthin ist landschaftlich ein Traum. Mittlerweile ist es schon spät und wir übernachten in einem Wadi mit Palmen unweit des Einstiegs.
Als wir am nächsten Morgen zur Einfahrt kommen, ist keine Polizei anwesend und wir freuen uns schon. Wir fahren. Nur wenige Kilometer weiter kommt uns die Polizei entgegen und fordert uns auf, wieder auszufahren. Diese kurze Strecke war schon sehenswert. Wir wollen mehr sehen und buchen uns für 4 Personen einen Jeep mit Fahrer, der uns in das Wadi fährt. Eine schöne Tour. Monika und Christian sind one way ausgestiegen und gehen zu Fuß zurück.
Wir fahren schon mal nach Shawaq zurück, woher wir kamen, zum Geldautomaten und um einzukaufen. Wir übernachten gemeinsam in der Nähe.
Die nächsten Routen bringen uns ins Hisma Plateau und die Hisma Wüste. Ein Rundkurs führt an einem Canyon vorbei. Dort übernachten wir mit Blick auf die Ebene. Am Abend gibt es wie so oft Lagerfeuer. Ein weiterer Canyon folgt, den wir aber nur kurz begutachten.
Nur etwas weiter folgt die nächste Piste für uns. Für mich ist sie die schönste aller Pisten nach der Rub Al-Khali. Sie könnte man als sandige Canyons bezeichnen. Auf Weichsand geht es zwischen den Bergzügen hindurch. Die Berge wirken wie aufgeschichtet. In Neuseeland hat man ähnliche Felsen als Pancake Rocks bezeichnet. An einem schönen Stellplatz machen wir uns Lagerfeuer aus gesammeltem Kleinholz und einem von 3 Stämmen, die Jürgen am Wegesrand gefunden hat. Es ist einer von wenigen Abenden, an denen man leicht bekleidet noch draußen sitzen mag. Sonst wurde es nach Sonnenuntergang schon frisch und starker Wind machte es meistens ungastlich. Wir sind noch immer auf ungefähr 1200 Metern Höhe. Morgens ziehen Kamele samt Hirten auf Kamel vorbei. Vor uns weiden sie und wälzen sich im Sand.
Wir halten noch an einer Beduinen-Siedlung, in der wir mit Tee willkommen geheissen werden. Auch gibt es Hühner und zwei Schäferhunde. Etwas untypisch für Saudi-Arabien. Ab und zu haben wir schon mal Hütehunde bei Schaf- und Ziegenherden im Einsatz gesehen.
Im nächsten Abschnitt suchen wir den Pharao’s Tomb auf. Es handelt sich um eine Felsspalte, in die man zum Teil noch mit dem Fahrzeug einfahren kann. Im hinteren Teil ist sie so schmal, dass man kaum selbst noch durchkommt. Pharao’s Tomb selbst liegt in einem geschützten Reservat für Oryxe und Steinböcke, wenn man dem Informationsblatt Glauben schenken darf. Gesehen haben wir jedenfalls nix.
Auf dem Weg kommen wir noch bei einer großen Schafherde vorbei. Der Beduine ist freundlich und sehr großzügig. Er will uns sogar Rippchen schenken, die wir jedoch ablehnen.
Am Ende des Tracks tanken wir Diesel und Wasser. Und Jürgen bekommt auch noch sein Eis.
Damit haben wir uns schön in den Nordwesten von Saudi-Arabien vorgearbeitet. Der letzte Track. Mit einer kleinen Ausnahme geht es nun weiter zielgerichtet wieder zurück nach Hause. Auch die Wege von Monika und Christian und uns trennen sich an diesem Punkt. Sie verbringen noch ein paar Tage am Roten Meer.