Noch etwa 100 Kilometer und wir erreichen die Grenze zu Jordanien. Aus Saudi sind wir relativ schnell ausgereist. Jordanien überrascht uns damit, dass wir kein Visum benötigen. Dafür ist eine Versicherung für das Auto fällig für über 100 Euro, die wir mit Karte zahlen können und 20 JOD für irgendwas, das in JOD-Cash verlangt wird. Die Schwierigkeit liegt darin, dass der Geldwechsler geschlossen hat, niemand Anwesender uns wechseln darf und auch dem Duty Free, der bis an die Zähne mit Alkohol bewaffnet ist, verboten ist, uns zu wechseln, selbst wenn ich etwas kaufen würde. Mit viel Diskussion wird ein Passant aufmerksam und bietet mir an, mir Dollar in JOD zu tauschen und schon können wir einreisen. Zuvor wurde unser Auto noch inspiziert. Dabei hat man das Satellitentelefon identifiziert und die beiden Kameras von Jürgen. Die Kameras wurden auf Zoomfaktor überprüft. Sie waren richtig irritiert, als sie feststellen mussten, dass damit wohl niemand observiert werden konnte. Da hätten sie mal unsere 600er finden sollen. Das Satellitentelefon bekam besondere Beachtung. Heutzutage? Damit haben sie sich länger beschäftigt, bevor sie uns grünes Licht geben konnten.
Bis zum South Beach ist es nicht weit. Allerdings versagt das GPS. Das Signal wird aufgrund des Krieges in Israel, das ja auch nicht so weit entfernt ist, gestört. Wir finden einen netten Platz auf dem Parkplatz direkt am Strand. Ein bisschen Erholung ist nicht schlecht, und wir verlängern unseren Aufenthalt. Direkt neben uns baut sich täglich eine Tauchschule auf. Einige Frauen scheinen sich auch fürs Tauchen zu begeistern. Und fröhlich geht es im Dschador ins Wasser. Eine davon sogar vollverschleiert.
Am Abend entdecken wir einen jungen Hund unter dem Auto. Wir versuchen ihn mit Nudeln zu füttern, die er zwar probiert aber nicht frisst. Er bleibt in der Nähe und kuschelt sich heran. Geduldig lässt er sich streicheln. Als ich mich ins Auto aufmache, winselt er und versucht sogar über den Tisch durchs Fenster zu kommen, die Treppe schafft er nicht. Über Nacht schläft er unter dem Auto. Kurz bevor wir am nächsten Morgen zusammenpacken ist er auch wieder da. Ich steige ins Auto und es ist herzzerreißend. Als wir losfahren, folgt er dem Auto. Ich hätte ihn mitnehmen sollen!!!
An Sehenswürdigkeiten haben wir für Jordanien nichts geplant. Ich kenne das Land in- und auswendig von meiner Nahost-Reise 2005. Jürgen interessiert sich nicht. So fahren wir durch bis zur Grenze in den Irak. Auch diesmal überrascht uns die Jordanien-Grenze wieder, jedoch negativ. Sie wollen wieder Geld. Fleißig wechseln wir und melden uns zurück. Es stellt sich heraus, dass dies für Customs fürs Auto war. Nun folgt die Personenausreise, für die ebenfalls Bares verlangt wird und so machen wir uns erneut auf zum Wechseln. Eine Aufklärung im Vorhinein wäre hilfreich gewesen!