Abd al-Aziz ibn Abd ar-Rahman ibn Faisal Al Saud gründete 1932 das heutige Königreich. Die weiteren Monarchen des Landes waren allesamt Söhne von Abd al-Aziz, insgesamt bis heute 6 an der Zahl. Heutiges Staatsoberhaupt und Regierungschef ist König Salman ibn Abd al-Aziz. Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie, es wird autoritär regiert. Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud (kurz: MbS) ist Premierminister. In Saudi-Arabien leben 35 Millionen Menschen. Wie in Kuwait auch, werden hier ebenfalls zahlreiche ausländische Hilfskräfte beschäftigt, die aus aller Herren Länder kommen, vornehmlich aus Indien, Indonesien und Pakistan, aber auch aus anderen asiatischen und afrikanischen Ländern. 11 Millionen Arbeitskräfte sind so für jeweils 2 Jahre beschäftigt. Noch heute gibt es die Todesstrafe. In Saudi-Arabien befinden sich die 2 heiligsten Stätten des Islam: Mekka und Medina. 1938 entdeckte Saudi-Arabien die riesigen Erdölvorkommen und erlangte somit großen Wohlstand.
Al Kafji.
In dem ersten Ort nach der Grenze halten wir: Al Kafji. Hier tauschen wir Geld in einer Bank und kaufen eine SIM-Karte. Die Frauen sind ausschließlich komplett verhüllt in bodenlanger Abaya und inklusive Niqab, dem Gesichtsschleier. Vor ein paar Jahren, 2018, wurde in Saudi-Arabien die Kopftuchpflicht aufgehoben. Es scheint sich also um eine konservative Haltung des Lebensumfeldes zu handeln. Sehr oft sieht man Frauen Auto fahren, was ebenfalls seit 2018 den Frauen mehr Freiheit bescheren dürfte. Wir übernachten an der Corniche nach einem Essen beim Italiener. Die Pizza war dem Namen würdig.
Al Jubayl.
Von Al Kafji fahren wir lediglich nach in das etwa 250 Kilometer entfernte Al Jubayl, um eine kleine Pause einzulegen. Wir tanken noch Wasser an der benachbarten Corniche und entscheiden uns, für heute Schluss zu machen. Die nächste Etappe wäre für die Zeit bis Sonnenuntergang noch zu weit entfernt. Jürgen nutzt die Möglichkeit und geht im Meer baden. Die Anlage ist ebenfalls schön angerichtet, Blumen sind gepflanzt, selbst Bäume blühen und die Hecken sind getrimmt, es wird automatisch bewässert. Als wir so im satten Rasen vor dem Auto sitzen, kommt eine kleine saudische Familie bei uns vorbei – sie haben Softeis für uns besorgt und heißen uns so willkommen in ihrem Land. Welch‘ Geste! Auch in Saudi-Arabien finden wir regen Zuspruch.
Judah’s Thumb.
Nun unternehmen wir einen Ausflug zu Judah’s Thumb, einem alleinstehenden Felsen in der Arabischen Wüste südwestlich von Dammam. Von der kleinen Ortschaft Judah aus geht es auf eine Piste bis zum Felsen. Er wird auch ‚The Devil’s Thumb‘ genannt. Den Namen hat er erhalten, da er einem Daumen ähnelt, der aus der Erde ragt, was sich mir so recht nicht erschließt. Hier herrscht die absolute Ruhe, außer ein Düsenjäger fliegt über uns. Wir übernachten natürlich hier.
Al Asfar Lake – Yellow Lake.
Am nächsten Tag haben wir uns den Yellow Lake – Al Asfar Lake, vorgenommen. Über große und kleine Straßen fahren wir gemütlich unsere 200 Kilometer. Häufig sehen wir Kamele, entweder hinter Zäunen in Gehegen oder freilaufend. Auch Beduinen haben sich in der Wüste groß eingerichtet. Zusätzlich zu Zelten sieht man auch große Wohnanhänger stehen. Anscheinend führen sie nun ein komfortableres Nomadenleben.
Danach geht es auf Piste in das Gebiet. Wir müssen ziemlich peilen, um den See zu erreichen. Das Areal ist weitläufig. Auf dem Weg zum ‚best view‘ werden wir durch einen Wasserlauf ausgebremst. So fahren wir wieder an einen anderen Abschnitt am Wasser und parken dort auch für die Nacht. Moskitos machen den Aufenthalt im Freien kurz vor Dämmerung unmöglich. Wir sind auf weiter Flur alleine. In dieser Idylle geben ein paar Wildvögel uns unbekannte Laute von sich.
Uqayr am Persischen Golf.
Morgens machen wir uns wieder auf Richtung Osten etwa auf gleicher Höhe. An der Küste des Persischen Golfes in der Nähe von Uqayr finden wir nach kurzer Fahrt einen traumhaften Platz unter Palmen. Die Border Patrol kontrolliert das Gebiet. Übernachtung ist erfreulicherweise nicht verboten. Sie schenken uns Datteln in Kümmel, Sonnenblumenkerne und geben uns saudischen qahwa (Kaffee) aus, der mit Kardamom gewürzt ist. Ebbe erschwert Jürgen zusätzlich das Schwimmerlebnis, da es allgemein schon sehr flach ist. Der Nachbar, der sich neben uns gemütlich eingerichtet hat, bringt uns mit seiner Tochter Kaffee und Kuchen vorbei. Welch nette Aufmerksamkeit erneut.
Nun geht es weiter zur Rub’ Al Khali, der weltweit größten Sandwüste …