Am nächsten Tag fahren wir direkt in das 400.000 Einwohner starke Khoy. Hier wollen wir Geld wechseln und eine SIM-Card besorgen, was nicht ganz so einfach gestaltet. Nach einigem Nachfragen finden wir einen Laden, in dem es anscheinend möglich sein soll. Es klappt aber nicht mit der aufwändigen Registrierung. Ein befreundeter Nachbar des Ladens bringt uns in weitere Läden. Beim übernächsten klappt es schließlich. Um ins Internet zu kommen, bedarf es außerdem VPN, da von der iranischen Regierung spezielle Seiten geblockt werden. Bei der Gelegenheit lernen wir Erfan kennen. Ein Student der Chemie, der Reisenden unter die Arme greift, sobald sie Unterstützung benötigen. Er könnte uns zum Beispiel helfen, in Khoy Diesel zu bekommen. Geld wechseln wir im Bazar. Es ist der zweitgrößte Bazar Irans. 3 Packen Scheine liegen im Gegenwert von 100 Euro auf dem Tresen. 5.280.000 Rial bilden den Gegenwert. Um die Umrechnerei noch zu erschweren, wird auch noch in Toman, einer Parallelwährung, gerechnet.
Wir trinken noch Tee, fahren zum Ausgangspunkt zurück. Auch heute ist es schon wieder spät geworden mit den Besorgungen. Wir gehen gemeinsam Essen. Erfan empfiehlt uns das traditionelle Gericht Ab-Kosht. Im diesem spezialisierten Restaurant werden wir vom Wirt herzlich empfangen. Er freut sich über unseren Besuch. Er macht auch Fotos von uns und zum Abschied gibt es noch eine Runde Tee mit Süßigkeiten. Am späten Abend bringt Erfan uns noch eingelegte und gegarte Zuckerrüben von einem der mobilen Stände zum Probieren vorbei. Zum Abschied lotst er uns noch in einen Park im Nordosten der Stadt, wo wir gut übernachten können.
Den Salzsee Urumieh bei Urmia fahren wir gleich am nächsten Tag an. Zuerst geht es noch zum Tanken. Entgegen unserer Information bekommen wir problemlos Diesel. So können wir unseren Ersatztank erstmals mit 70 Liter betanken. Dem Haupttank können wir auch noch fehlende 23 Liter zutanken. In der Türkei haben wir vorsichtshalber noch vollgetankt. Der Liter kostet 600 Toman, umgerechnet etwa 2 Eurocent.
Auf der Suche nach dem besten Platz am See fahren wir uns gleich mal im tückischen Untergrund fest. Erstmals kommen Schaufeln und Sandbleche zum Einsatz. Danach entdecken wir die Rückseite des Felsens für uns, wozu wir einer Piste auf dem Salzsee folgen. Und es passiert, was passieren muss: wir brechen mit unseren 9 Tonnen mit den Vorderreifen durch die Salzkruste in das Wasser. Nach der Schrecksekunde sind wir aber rückwärts schnell wieder auf tragendem Untergrund.
Nach der Nacht fahren wir weiter Richtung Urmia und biegen davor auf den Damm, der über den Salzsee führt.
Einem weiteren Tipp von Erfan folgend fahren wir nach Kandovan. Hierbei handelt es sich um eine Felsenstadt, ähnlich Göreme in Kappadokien.