Gleich schon morgens ist das Wetter sehr verhalten und es regnet leicht. In Verbindung mit dem steten Wind ist es garstig und kühl. Wir tauschen Offroad gegen Asphalt nach Tata, da wir uns keine landschaftlichen Überraschungen im Gelände erwarten und es auch keine Sehenswürdigkeiten verheisst. Die Strasse gibt auch nicht viel her. Die Orte auf der Strecke sind verschlafene Durchgangsstrassen ohne Betrieb und verschlossenen Türen der Geschäfte. Lediglich die zahlreichen Palmenhaine, die wir passieren, bieten etwas Zerstreuung. Kurz vor Tata thront eine alte gebrechliche Siedlung über einem grossen Palmenhain.
In Tata selbst herrscht Geschäftigkeit. Der Tourismus treibt hier an der Oberfläche. Zum Strassenbild gehören nun Wohnmobile, Quads und Geländemaschinen, flanierende Touristen und ein vollbesetztes Restaurant, das sich anscheinend einen Namen bei den hungrigen Reisenden gemacht hat. An Campingplätzen mangelt es dem Ort auch nicht. Tata stellt seit Assa eine nette Abwechslung dar mit seinen Wandgemälden an zahlreichen markanten Stellen und den gefliesten Arkaden.
Der Muezzin ist heute besonders lange zugange. Es ist ja auch Freitag! Als wir unser Lokal verlassen, sind auch die Gebete beendet und die Gläubigen wabern nur so aus der Moschee auf die Gassen. Wir wollen noch unsere Einkäufe erledigen – Getränke, Lebensmittel, Internet-Datenkarte, Zigaretten – doch die wesentlichen Geschäfte auf der Hauptstrasse haben nun geschlossen. Eine Seitenstrasse hilft weiter. Nur Zigaretten bekomme ich heute nicht mehr – die Händler sind am Beten und Couscous-essen, wird mir erklärt.
Etwas ausserhalb wollen wir für die Nacht an einem Palmenhain bleiben. Ein Flussbett in der Nähe reizt Jürgen jedoch mehr. Das Gelände wirkt harmloser, als das was gleich folgt: von einem auf den anderen Meter brechen wir ein. Allrad und Untersetzung bringen uns keinen Millimeter weiter, dafür tiefer in den Sand. Nach unserer letzten Erfahrung auf der Strecke von Tan-Tan nach Assa bedarf es auch keiner weiteren Überlegung was zu tun ist: Schaufeln, Luft aus den Reifen, Sandbleche. Yallah! Diesmal wird es sogar einen Film dazu geben! desertman.de/blog