Gestern hatte ich Wasser und keinen Strom. Heute habe ich Strom und kein Wasser.
Der Strom wird mir heute schon noch ausgehen. Soviel Vertrauen hab ich. Das mit dem Wasser habe ich so geregelt, dass ich morgens alle meine Wasserhähne aufgedreht habe, weil im Bad kein Wasser kam. Bad spinnt leicht seit einiger Zeit. Wie alles hier irgendwann einmal. Das Kontroll-Licht auf dem Service-Panel habe ich abgeklebt, damit ich mit dem Auto in der Nacht nicht wie ein Glühwürmchen in der Prärie rumstehe. Bei manchen Klicks hört man den Unterschied zwischen AN und AUS. Bei dem eben nicht. Ich hätte ja auch den Aufkleber lösen können. Fahrradkette.
Meine Testläufe lassen darauf schliessen, dass die Servicebatterie tiefenentladen ist und nicht einmal noch die Wasserpumpe ansprechen kann. Bravo. Der Himmel reisst auf. Dank nachgerüsteten Panels sehe ich, dass sich etwas tut. Ich kann nur empfehlen, Solar-Panels in Reihe zu schalten. Pow-wow. Ich mache das Auto fertig, spüle noch den Topf von gestern und wundere mich, dass mein Wasserstand von 50% auf 25% gesunken ist. 1 Topf. Ja, man kann den Anzeigen nicht trauen. Ich stehe ja auch nicht im Wasser. (Wortwitz.)
Im Bad plätschert es. Die Armatur ist von meinem Test noch offen. Und so kam es, dass ungefähr 50 Liter Wasser – einfach so – was soll ich sagen – sich von einem Tank in den anderen transferiert haben.
Ein Grund mehr, einen guten Plan für heute zu entwickeln. Knapp 20 Kilometer entfernt liegt ein Platz, an dem man auch mit Schlauch tanken kann – selten in Montenegro. Ich könnte auch auf einen Campground fahren … argh. Als ich an dem Punkt ankomme, an dem mich mein Schlavi 2 Kilometer zuvor runterwinkt, stutze ich und wende. One way or another!? Prompt haben wir einen neuen Einstieg.
Es dauert keine 900 Meter und ich stecke fest in einer Sackgasse. Wenden in 10 Zügen funktioniert nicht, da ich kurz vor knapp feststelle, dass eine Parkplatzbeschattung tiefer ist als mein Auto. Ich fahre erst mal rückwärts den Weg zurück. Nach zirka 100 Metern steige ich aus, um mir ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Ein Hausbewohner ist auch bereits aufmerksam geworden und meint, ich müsste den kompletten Hügel rückwärts zurück. Danach ist mir gerade nicht. Ich erkläre ihm mein beabsichtigtes Manöver mit beiden Händen. Er ist skeptisch. Nach weniger als 10 Zügen zeige ich ihm noch meinen Daumen und er winkt mir zum Abschied. Weiber!
Bald haut mich nichts mehr um. Dann versuchen wir noch die erste Variante. Und, hier steh ich nun. Mit Strom und weiter OHNE Wasser, denn sie haben das Häuschen mit Baustahl verschlossen. Ich kann den Hahn sehen, komme aber von aussen nicht ran.
Verfickt und zugenäht!
Das Meer wird Stunde um Stunde aufgeregter. Ich schlafe heute Nacht hier.
Morgen braucht es eine neue Strategie. Oder Werkzeug.
P.S. Auch hier haben wir Hunde, 2 erwachsene und einen Welpen.
P.P.S. Wenn ich hier so aus dem Fenster schaue, kann ich kaum glauben, wo ich bin.