Ich komme erst spät los. Wir haben gestern noch eine Wagenburg gebildet. Pavel, der Pole, steht mit seinem Pkw quer an meinem Heck. Simon, der Belgier, steht vor mir, Schnauze an Schnauze. Ich habe mich keinen Milimeter gerührt, obwohl ich es mehrmals angeboten hatte.
Abends sassen wir noch zusammen und haben uns unsere Leben und Pläne im Schein einer Citronella-Kerze erklärt. Pavel fährt nach Montenegro, nachdem er nur 3 Wochen Urlaub hat – er ist Programmierer – und ein Aufenthalt in Albanien für einen Polen ein (Corona-)Problem darstellen könnte. Nicht ganz verstanden. Simon – Corona-bedingt gekündigt – macht sich auf über Montenegro, Albanien, …, Türkei nach Georgien. Wonderful. Das schwebt mir ja auch noch vor. Simon muss am 20. Dezember wieder zurück sein. Ich Anfang/Mitte November. Pavel könnte kotzen.
Um halb 8 – eigentlich spät für mich – schäle ich mich aus dem Bett, trinke über 2 Stunden meinen Kaffee und nix rührt sich. Irgendwann erscheint Pavel verschlafen um 10 und Simon um halb 11. Ich will los. Ich dachte, die Jugend wäre ehrgeiziger.
Ich fahre nach Kupari. Wenn ich mir die Gebäude-Komplexe so vorstelle, habe ich ja mächtig was vor. Der Himmel ist bedeckt, doch es hat trotzdem schwüle 29 Grad. Ich beginne mit dem Hotel Goricina.
Kupari heisst Kupari, weil Kupa auf kroatisch Dachziegel bedeutet und dort ehemals seit dem 16. Jahrhundert die Ziegelei Kuparica angesiedelt war und der Dubrovnik auch die typisch roten Dachbedeckungen zu verdanken hat.
Tschechen errichteten 1928 nach dem ersten Weltkrieg das Grand Hotel Kupari, das später nach dem zweiten Weltkrieg eine Erholungsanstalt für die Jugoslawische Volksarmee wurde. Hinzu kamen die Luxus-Anlagen Hotel Pelegrin und Hotel Goricina. Irgendwann gab es auch einen Campground mit 4500 Stellflächen.
Was im Jahr 1991 geschah, sieht man eindrücklich in den Fotos.
Hotel Goricina.
Hotel Pelegrin.
Grand Hotel Kupari.
What a day!