Nach dem Besuch der Airbase fahre ich entweder zum Bear Sanctuary oder zu Vivi, einem privat gehaltenen Übernachtungsplatz. Ich entscheide mich für Vivi. Offiziell Stuhl raus. Auto ausräumen – einträumen. Keine Sorge um Polizei, die einen mitten in der Nacht verscheucht oder gleich morgens abkassiert.
Ich gehe noch einkaufen. Wechsle mir noch bequem Geld in der Pošta, die es fast überall gibt. Hier zahlt man zwar eine Gebühr, erhält aber einen besseren Kurs. Banken habe ich bisher nicht wirklich gesehen. Wechselstuben arbeiten nicht auf Provisionsbasis, dafür aber mit einem schlechteren Kurs und sie gibt es nur in touristischen Orten.
Vivi wird als wahnsinnig tolle Frau beschrieben. Als ich ankomme, wirkt sie sehr verhalten und erklärt mir in ihrem Englisch, sie dürfe wohl keine Übernachtungscamper mehr aufnehmen. Es hätte wohl eine Anzeige gegeben. Daraufhin wären eine Dame von der Tourismusbehörde und beim ersten mal 2 Ranger aufgetaucht. Beim zweiten Mal erneut die Dame, diesmal mit 2 Polizisten. Vivi ist mit den Nerven am Ende.
Daraufhin erst einmal einen selbstgebrannten Slivovitz! Sie zeigt mir die Anlage, wir unterhalten uns lang. Danach das Angebot, ich könnte als ihre Freundin hier übernachten. Das machen wir doch. Wir tauschen Zettel aus mit unseren Namen, um vorbereitet für eine Razzia zu sein. Ich hätte sie wohl kennengelernt über ihren Neffen Stefan, der eigentlich in Berlin lebt, doch um es schlüssig erscheinen zu lassen – in München. Doch auch Freunde müssen versteckt werden. So lande ich mit meinem Auto in einer gemauerten Durchfahrt.
Sie erzählt, die Korruption wäre noch immer sehr präsent. Sie als kleines Licht, hätte kaum Chancen gegen diese Massnahme anzugehen. Zudem liegt sie mit ihren 2 Hektar Grund innerhalb des Nationalparks, in dem zwar Hotels betrieben werden, sie aber nur die Lizenz für ‘picknick’ and ‘rest’ erhalten würde. Bitter.
Sie erzählt von Zeiten der Flüchtlingsflut. Der Nachbarschaft, die ausstirbt oder abwandert. In den Wäldern gäbe es auch noch Braunbären.
Abends um 8 bin ich schon sehr müde und es ist sehr kühl – wir befinden uns etwa auf 700 Meter über Meer.
Nach einem Slivovitz zum späten Frühstück verabschiede ich mich am nächsten Tag.
Single women must be stronger.
All the best and be strong!