Weiter Küstenstrasse südlich. Ich lese von einem Parkplatz, der sogar auf Google Maps als Parkplatz mit Option zum Campen ausgewiesen ist. Da versteh noch einer Kroatien … Das probieren wir doch gleich mal aus. Stuhl raus! Sieht man Richtung Bucht, vor einem, links und rechts von einem Pag. Hinter einem weites Winnetou-Land.
Die Neuankömmlinge sind ebenfalls überwiegend verdutzt. Renate und Michi sind alte Kroatien-Hasen. Renate ist eine wandelnde Landkarte – Michi kennt die entsprechenden Restaurants dazu. So kommt es auch zu der Empfehlung, doch an dem Durchbruch der Leitplanke die ?1000? Stufen zur Strandbar zu gehen, hier wäre der Fisch gut und relativ günstig.
Ich gehe verhältnismässig oft zum Essen. Fisch ist in der Tat meistens verhältnismässig teuer, 160-180 Kuna (20-25 EUR). Man möchte glauben, so frisch aus dem Meer von örtlichen Fischern … Doch die Adria muss wohl heillos überfischt sein. Und schon sitze ich in der Strandbar. Zur willkommenen Abwechslung gibt es eine Orada (100 Kuna). Michi hat sich weiter vorne im Ort eine Pizza geholt. Kroatische Pizzen wären mir deutlich zu mächtig. Dazu zwei in meinem Kühlschrank gekühlte Biere, die er mir heute morgen gleich einmal untergejubelt hat, um mal einen Kompressor-Kühlschrank zu testen.
Am nächsten Tag kommen noch Egi und Sabine. Die haben einen eigenen Kühlschrank, können dafür aber nicht ihre Handys und Tablets laden. Nur alle ran an meine Steckdosen. Doch als das Wetter umschlägt, weil Jugo, neben Bora und Maestral einer der Hauptwinde der Adria, im Anmarsch ist, wird auch meine Batterieladung dünn. Dieses trübe, regnerische und kühle Wetter soll die nächsten 4 Tage anhalten.
Generell ist wahnsinning wenig los. Ich habe mich vor einiger Zeit schon gewundert, was aus den vielen Slowenen und Italienern geworden ist … Etwa vor zwei Wochen haben die Regierungen der Slowenen, Italiener und Österreicher für Kroatien oder Teile Kroatiens Reisewarnungen ausgesprochen. An der Grenze zu Österreich hat man mal eben 12 Stunden gestanden. Jetzt sind noch Deutsche hier, verhältnismässig viele Polen, ein Ungar und ein unerschrockener Österreicher.