Nach dem Ausflug in den Ort fahren wir direkt wieder zurück ins vertraute Gelände. Es ist die bisher längste Zeit, die wir an einem Ort verbracht haben. Diesmal wählen wir einen Platz direkt am Palmenhain, später dann direkt darin. Der Hain mit Brunnen wird von Zeit zu Zeit auch von den Kamelen eingenommen, wie die Trampelpfade bezeugen. Die Erdlöcher stammen von Hasen. Täglich abends kommen 5-6 Esel in den Hain galoppiert. Tagsüber wird es mehrfach von Ausflüglern mit Führern angefahren. Auch eine beachtliche Truppe Reiter kam vorbei und tränkte die Pferde am Brunnen.
Mittlerweile hatten wir auch die Gelegenheit, bei nunmehr schönem Wetter die erhofften Fotos zu schiessen. Bei annähernder Windstille sogar mit Drohne. Den grossen Rundparcours sparen wir uns, darin sind wir uns einig und sehen uns auch durch die Berichte anderer Offroader bestätigt – unspektakulär und holprig. Dafür unternehmen wir auf eigene Faust einen Ausflug zwischen den Bergen hindurch und in einer Schleife zurück. Eine giftige Atlasotter quert unseren Weg. Wir finden auch Holz für unseren Grillabend.
Am nächsten Tag wollen wir uns weiter Ramlia im Osten annähern. Bevor wir starten essen wir noch in Foum Zguid und lassen wieder Luft in die Reifen. So schaffen wir es bis späten Nachmittag noch bis Zagora, einem relativ grossen Ort mit etwa 40.000 Einwohnern. Die Strecke war deutlich landwirtschaftlich geprägt. Die Felder schön angelegt und umzäunt entweder mit Palmwedeln oder gepflanzten hohen Gräsern. Ausserhalb in den unbewirtschafteten Flächen ist es vegetationsarm – es finden sich nur runde Gräserbüschel. Je näher wir Zagora kommen, umso deutlicher wird, dass es hier wohl auch sehr stark geregnet haben muss, denn die auf der Strasse tiefergelegten Flutmulden sind frisch mit Schlamm eingedeckt. Die überwiegend trockenen Oueds müssen wohl Wasser geführt haben.
Etwas ausserhalb von Zagora stellen wir uns auf eine Anhöhe mit Blick auf den mächtig grossen Palmenhain – so weit das Auge reicht – in dem morgens der Nebel verwunschen steht und mit den ersten Sonnenstrahlen mystisch aufzieht. Jürgen ist angefixt und schiesst zig Fotos und fasst gleich einen Plan für morgen Früh – endlich ein geeignetes Motiv für sein erstes Timelapse in dieser Zeit.
Der Lkw darf noch in die Garage, für dessen Werbung uns der Betreiber auf der Einfallstrasse mit mächtig Lichthupe zum Stehen bringt. Das Angebot kommt ausnahmsweise ganz günstig: der Lkw muss abgeschmiert werden, der Luftfilter wird nebenbei gereinigt und die gebrochene Auspuffhalterung wird geschweisst. Dabei stellt sich leider auch heraus, dass das Getriebe leicht Öl verliert.