Manche Dinge konnte ich schon – überwiegend – im sicheren Garten von J testen. Wie zum Beispiel die Heizung bei 30 Grad Aussentemperatur. In viele Dinge bin ich auch bereits bei der Übergabe des Autos eingewiesen worden. Andere Dinge sollten sich während dieser Reise bewähren oder eben noch nicht.
Dass die Kiste funktioniert, war mir irgendwie klar. Nichts was man nicht auch von unterwegs aus lösen könnte, denke ich. Allerdings gab es auch ein paar Spezialitäten.
Wie wir wissen, bin ich gerne auf dem Wasser oder unter Wasser aber eben nicht im Wasser. Deshalb habe ich das SUP für mich entdeckt. Schon beim absolvierten Anfängerkurs war mir klar, dass ich das Board nicht von Hand mit der supertollen Doppeldingsbumshub-Titan-Pumpe aufpumpen werden könne, die man zum Erreichen von 1 bar zudem noch von Volumen auf Druck umstellen kann, wie man so toll in einem YouTube-Video präsentiert bekommt. Wie die Dame im Video das schafft, ist mir unerklärlich.
Wir beiden Damen des Anfängerkurses haben dies nämlich selbst gemeinsam nicht geschafft.
Also musste ein Kompressor her. Stefan, ein Freund, hat zum Testen uns seinen geliehen mit 160 l/min und 10 bar max, so das Produktversprechen. Ideal für alles, was da noch so daherkommt … Autoreifen, Fahrradreifen, … Nur ist das so eine Sache mit Druck und Volumen. Das galt es zu testen bei 240 Liter Volumen und 1 bar. Da Kompressor und SUP noch vor dem Auto auf dem Hof waren, hat es J gleich mal an ein Power Supply angeschlossen, das es direkt fetzt, weil das Ding sich mal eben gleich mehr als 30 Ampere durchpfeift. Also, Kompressor ran an die von J selbergebaute Servicebatterie für sein neues Auto. Es dauert nicht lange, und die Kontakte glühen. Nicht guuut. Schön langsam bekomme ich Angst vor diesem Kompressor.
Als nächstes schliessen wir das Board an den stationären Kompressor der Werkstatt an. Es füllt sich, doch die Druckanzeige funktioniert nicht. Das wiederum lag an dem defekten Adaptern. Das galt es aber dann auch erst noch herauszufinden. Teufel.
Unklar war bis gestern, worauf die Musik läuft, wenn man im hinteren Bereich des Autos, also ohne Anlasser, die Musik anschaltet. Nun ja, bisher bin ich davon ausgegangen: auf die Servicebatterien … Well!?
Will man nach drei Tagen Musik das Auto starten und der Versuch verpufft nur, wird man einsehen müssen, dass das wohl nicht der Kühlschrank gewesen sein kann, wenn auch die Heizung nur scheinheilig dreinschaut. Klar ist mir das bis heute nicht, da ich natürlich auch die Serviceanzeige der Starterbatterie konsequent überprüft habe. Doch, *pums*, weg war sie. Zuhause im heimischen Garten ist ganztags der Kühlschrank gelaufen und zusätzlich tagsüber die Musik, ohne dass das Auto bewegt worden wäre. I don’t get it.
So steht man also an diesem wunderschönen Schwanensee, an dem täglich mehrmals Männer in Tarnkleidung mit Gummistiefeln in einem scheint offiziellem Auto mit Logo auf den Türen an- und abfahren, um den Inhalt eines Silos auf einen Anhänger zu leeren, ein Metallboot abholen und sonst noch mit Käschern herumsausen, während sich ein zweites Schwanenpaar häuslich niederlässt auf dem See, und sie sich wahrscheinlich auch im Gegenzug fragen, was die da hier so macht. Über Tage. Ich winke auch anfangs noch …
Tags darauf überholt mich das schöne Wetter und ich bleibe einfach noch. Plöhd nur, dass ich gestern schon das SUP eingepackt habe …
Merke: Nicht den Abend vor dem Morgen verteufeln!
Himmel, schick mir Starterkabel.
Schlussendlich perfekter Pannenservice, den ich am nächsten regnerischen Tag gerufen habe, den ich eigentlich noch nicht so schnell testen wollte …
Jedenfalls bin ich jetzt schneller als von mir erwartet hier, zurück in Deutschland, unweit der deutsch-tschechischen Grenze. Ich hätte gerne Prag noch einmal besucht. Doch Wetter und die Sorge um die Batterieladung treiben mich an.
Auf der gesamten Fahrt läuft auf meinem tschechischen Radiosender Karel Gott. Themenspezialtag? Oder ist er etwa gestorben?
Wie ich höre, gibt es hier in Altenberg im Winter bis zu sechs Meter Schnee. Wir sind hier auf über 700, heisst knapp 800 Meter und zahlreiche Ausschilderungen lassen schon bei der Anfahrt auf Wintersport schliessen. So soll auch Anfang 2020 die Weltmeisterschaft im Bob und Skeletton hier ausgetragen werden.
Ich habe mich einfach auf einen dieser Parkplätze geschlichen. Dutzende von alten Garagen in Reihe in unterschiedlichen Farben vor und hinter mir. Wie ich erfahre, sind das die Garagen zur AWG, einer Art von Wohnverwaltungsgemeinschaft aus der ehemaligen DDR, ebenfalls in Sichtweite. Hinter mir befindet sich ein Wellblech-Hangar. Das soll wohl damals ein Kino gewesen sein, in dem einer der Bewohner der unweiten AWG seine zukünftige Frau kennengelernt hat.
Wie romantisch.