Südlich von Tan-Tan aus begeben wir uns auf unseren zweiten Ausflug in die Offroad-Piste. Dazu passieren wir die Strecke Akhfennir – Ouatia in umgekehrter Richtung als noch vor ein paar Tagen davor. Fleissig verfüttern wir eine Stange Wurst an Strassenhunde.
Über eine planierte Piste geht es die ersten Kilometer. Danach wird es überraschend holprig. Die Nacht verbringen wir auf einem Hügel mit schönem Blick über die weite Senke. Morgens ziehen 3 Landrover an uns vorbei. Der Letzte hätte gerne Whiskey, alternativ Wodka von uns gehabt.
Schon am Nachmittag erreichen wir das Antennengrab. Dazu muss man wissen, wo es ist – sonst hätte man keine Chance. Es liegt auf einem Hügel. Zuerst erwandern wir es uns selbst. Danach schickt Jürgen die Drohne hinterher. Erst dadurch wird das Zeugnis aus der Bronzezeit deutlich.
Kurz nach Start an Tag 3 schicke ich uns sprichwörtlich in die Wüste. An einer Gabelung habe ich die falsche Navigationsentscheidung getroffen, und schon sitzen wir im Sand fest. Nicht immer führt die besser ausgefahrene Piste zum Ziel. Uns führte sie in die Sackgasse. Nur mit abgelassener Luft in den Reifen, Schaufeln und Sandblechen kommen wir wieder frei.
Der wiedergefundene und richtige Track ist ziemlich bockig. Einzelne Passagen sind zudem herausfordernd. Sollten wir über einen 25er-Schnitt hinauskommen, würde es mich sehr wundern. Häufiger sehen wir Dromedare mit Jungtieren. Die weichen Züge der Landschaft unterschiedlicher Schattierungen von hell bis dunkel sind eindrucksvoll. Der Bewuchs ist spärlich. An Bäumen finden sich ausschliesslich Akazien. Wir fahren hauptsächlich parallel zu dem Fluss Draa, der momentan ausgetrocknet ist. Ab und an tauchen Nomadenzelte auf. Nur einmal haben wir Gegenverkehr. Und genau in dieser verlassenen Gegend kommt uns irgendwo dazwischen ein freundlich gelaunter junger Mann auf seinem Esel entgegengeritten.
Da die Pisten uns an Tag 4 gnädig sind, schaffen wir es schon bis frühen Nachmittag nach Assa, dem Endpunkt dieser Route. Mit insgesamt 166 Kilometern offroad war das schon eine stolze Leistung von Jürgen und dem Fahrzeug.
Während wir in Assa unsere Einkäufe tätigen, werden wir von Saaid eingeladen auf seinen Campingplatz inmitten eines Palmengartens zu kommen. Es ist auch sehr schön, doch leider ohne Internetempfang. So ziehen wir auf den benachbarten Hügel um, denn nach den Tagen in der Wüste hat sich offline einiges angesammelt und wir benötigen Internet.