Tafraoute ist ein nettes kleines Örtchen auf immerhin noch 1000 Metern Höhe, in dem wir Geld wechseln, unsere Vorräte wieder auffüllen und unseren Hausstand um zwei Kofta-Grillroste erweitern.
An einer der Ausfallstrassen auf dem Weg zu den blauen Bergen sind links und rechts der Strasse grosse Areale unter Palmen, auf denen überraschen zahlreich Wohnmobile stehen. Hier werden auch wir übernachten. Die Landschaft ist neu geprägt duch runde, durch Winderosion geformte Granitfelsen. Einzigartig in ganz Marokko.
Diese Felsformationen hat auch der belgische Künstler Jean Vérame 1984 zum Anlass genommen, Felsen überwiegend in Blau zu tünchen. Auch rote, gelbe und orangene Akzente sind zu finden. Mittlerweile wurde noch einmal nachgefärbt – die Farben sind wieder kräftig.
Wir fahren erneut zu den Blauen Bergen. Jürgen macht Drohnenaufnahmen.
Wir bleiben ein paar Tage in Tafraoute. Vereinzelt blühen schon Mandelbäume. Im Februar wäre mit der vollen Pracht zu rechnen. Der Platz auf dem wir stehen, gehört der Kommune. Pro Übernachtung zahlt man 15 Dirham (1,50 EUR). Auch wenn wir nicht an dem grossen Platz stehen, so werden wir morgens täglich vom radelnden Brotverkäufer mit frischem Baguette versorgt. Ansonsten haben sich Ansässige auch auf den touristischen Zulauf eingestellt, wie der Arganölverkäufer; die Teppichhändler; der Wischerblattverkäufer (wir haben in dem Ort bereits die Wischerblätter tauschen lassen); bettelnde Kinder, die unser Cola entdeckt haben; die Betreiber mehrerer Karosseriefachbetriebe, die sich auf das Ausbessern von Lackschäden speziell an Campingfahrzeugen spezialisiert haben; man könnte sogar Essen bestellen und geliefert bekommen; auch einen Wäscheservice soll es geben.
Wir lernen an einem Nachmittag Josch und Ralf mit Familie Martina und Jakob kennen, die uns unterwegs auch schon begegnet sind. Die Gespräche gehen den Männern nicht aus, vor allem wenn es um ihre Fahrzeuge geht. Wir spendieren das restliche Feuerholz und verbringen den Abend gemeinsam am Lagerfeuer und verabreden uns auch für die Zukunft, in Kontakt zu bleiben.
Wir besichtigen auch noch die beiden prähistorischen Gazellen-Gravuren an den Felsen unweit des Camps.