Da helfen natürlich die Oberlichten Mückennetze nix, wenn man abends noch so lange in der offenen Tür sitzt. Einer dieser lauen Nächte, die ich in der Heimat so vermisse.. Morgens zeigt sich das Grauen. Die Viecher sind in beide Richtungen aktiv – dusk and dawn. Es ist morgens um halb 7. Ohne Kaffee mache ich das Auto fertig und wir ziehen um an einen anderen Parkplatz, den ich gestern schon gesehen habe. Hier wäre das Übernachten allerdings unmöglich gewesen.
Kaum bin ich da – ich bin die Erste – trudeln ab halb 8 auch schon die ersten Rentner ein. (Ich bin noch vorsichtig, die Polizei könnte ja meinen, ich hätte hier übernachtet.) Manche schwimmen eine Runde und fahren wieder. Andere richten sich für den Tag ein. Irgendwann später sind auch Surfer unterwegs. Heute ist es sehr windig.
Zwischendurch erscheint ein Pfandsammler, die es hier ebenso gibt wie in der Heimat. Hier ist das Sammeln noch etwas lukrativer – auf Dose, Flasche lasten 6 Kuna (1 Euro knapp). Ich mache ihn auf mich aufmerksam und übergebe ihm gleich mal den Inhalt meines Pfandsammlers.
Egal, wo man in Kroatien sich in der Natur aufhält und Bäume und Sträucher oder niedere Vegetation, es durftet. Auch das Meer ist präsent.
Ich werfe meine Pläne mit Imotski über den Haufen. Lieber bleibe ich noch an der Küstenstrasse, die es mir wirklich angetan hat. Magic. Ich möchte auch nicht nochmal über die tausend Meter in Serpentinen. Natur bekomme ich noch genug in Montenegro und Albanien. So ziehe ich um die 10 Kilometer weiter an einen wild beach, an dem man angeblich stehen kann und direkt am Wasser.
Die Nacht ist friedlich. Man hört lediglich Musikfetzen einer Beachbar bis 2 Uhr morgens. Ich schlafe mit offenen Flügeln. Ich bin allein über die Nacht. Vorher waren noch 2 Angler ein paar Meter weiter, die immer weiter von der Dunkelheit verschluckt wurden und lediglich die Neon leuchtenden Doughnuts an ihren Angelruten und Gesprächsfetzen ihre Anwesenheit erahnen liessen.
Ich fühle mich in Kroatien sicher. Ich fühlte mich auch in den anderen Ländern davor immer sicher. Mama will immer wissen, ob ich allein irgendwo stehe, denn damals hätten sie nie alleine gestanden. Ich lese auch davon, dass schon mal ein Auto aufgebrochen wurde, doch das ist die Ausnahme.
Auch bekomme ich aus der Heimat Corona-Warnungen bezüglich Kroatien, weil sich die Nachrichten gerade darauf eingeschossen haben. Es läuft alles sehr kontrolliert ab und nicht so deppert wie bei uns. Wann immer man einkauft, trägt man Maske. In Lokalen tragen die Ober Maske, die Tische werden desinfiziert. Man selber desinfiziert die Hände bei Eintritt. Damals mit Italien dachten ja auch schon alle, ich wäre ein Risiko. Selbst Mama war sich nach zwei Tagen, als es ihr nicht gut ging sicher, ich hätte sie mit Corona angesteckt. Doch mein Corona ist nicht schneller als die üblichen Coroni. Jetzt natürlich auch. Ich kann nur sagen, mit Hirn und Verstand setze ich mich keinem unkalkulierbarem Risiko aus. Eher bekomme ich Malaria wegen der Mosquitos hier. Oder sterbe an einer Wespen-Gift-Inkontinenz. Wespen sind hier überall. Man glaubt es kaum. Oder die Fliegen treiben mich in den Wahnsinn. Zur Abwechslung gibt es auch mancherorts Fliegen, die stechen.
Und zum Zeitpunkt der Schreckensnachrichten über Kroatien gab es in Gesamt-Kroatien 166 Corona-Tote. Mei, und die Idioten, die zB auf Pag feiern als gäbe es kein morgen, denen kann man nicht helfen, bzw sie dazu verdonnern, hier in Kroatien Sozaldienst zu leisten, um das Land von seinem Müll zu befreien.
Wie dem auch sei – ich möchte niemanden in Gefahr bringen – ich werde bei Rückkehr natürlich einen Test durchführen lassen ….