Split ist verrückt! Zu Fuss von meinem Parkplatz, etwa 1,5 Kilometer vom Zentrum entfernt, nähert man sich über die Marina dem Stadtkern. Von weitem sieht man schon den Companile der Kathedrale Svetog Duje. Im Rücken von Split, wie überall an der Küste der Bergrücken mit 1000+ Metern. Der höchste Berg Kroatiens ist übrigens der Dinara mit 1831 Meter. Von der Marina aus erreicht man den Diokletian-Palast über die Südmauer, in der überwiegend Restaurants untergebracht sind. Der Palast fasst eine Grösse von 180 * 215 Metern.
Schnell verschwindet man in den zahlreichen Gassen. Man findet schöne Geschäfte, kann unter römischen Säulen speisen, alles findet innerhalb dieses Palastes statt! Das Pflaster ist über die Jahrhunderte auf Hochglanz geschliffen. Und dann erreicht man das Peristyl, den zentralen Platz, des Palastes. Diokletian liess sich den Palast als Alterswohnsitz errichten und wurde von ihm im Jahre 305 bezogen, nachdem er abgedankt hatte. Ein Novum.
Als ich ankomme spielt gerade eine Lifeband. Die Stufen des Platzes werden von einem Lokal bewirtet. Rechts neben dem Eingang zur Kathedrale sitzt eine Sphinx mit einem Alter von 3500 Jahren. Auf Kissen sitze ich lange, ohne die Schönheit des Moments nun gebührend beschreiben zu können.
Diokletian diente dieser Platz als Empfangsraum. Hier liess er sich den Saum seines purpurnen Gewandes küssen und sich huldigen als Sohn des Jupiter. Ich trinke meinen Frappé hier. Es ist wohl das Verrückteste, was ich gerade erlebe.
An der Ostmauer befinden sich Märkte mit Gemüse, Kleidung und Souvenirs, im Norden, am Porta Aurea, ist eine kleine Parkanlage mit der mehr als grossen Statue von Grgur Ninski, der im 10. Jahrhundert als Bischof und Kanzler des kroatischen Königreiches gewirkt hat. Für Glück und Gesundheit berührt man den linken grossen Zeh, was ich bei meinem Glück gerade direkt vergessen habe. Für Gesundheit hätte ich ja immer was übrig.
Und dann wäre da noch der Platz Prokurative mit seiner schönen Architektur im Stil des Markusplatzes in Venedig mit seinen Bögen im Neo-Renaissance-Stil.
Ich sitze noch lange an der Uferpromenade, Riva, bevor es wieder zurück geht zu meinem Auto. Wie ich es so überblicke, kann ich dort die Nacht über verbringen. Wie auch schon auf dem Portal beschrieben steht hier seit einiger Zeit ein ausrangiertes Wohnmobil ohne Kennzeichen, das jedoch bewohnt wird, was ich bestätigen kann. Als es dunkel wird, kann man das Flackern des Fernsehers entdecken. Auf dem Dach ragt ein Satelliten-Pilz. Mitten in der Nacht wird der Motor gestartet, weil anscheinend der Strom knapp geworden und die Sendung noch nicht zuende ist. ich habe in dieser Nacht keinen Strom, weil wahrscheinlich der grosse Baum meine Panels beschattet hat.