Von Tafraoute aus geht es weiter auf landschaftlich schöner Strecke. In der Nähe von der Oase Ifrane de Anti-Atlas übernachten wir. Um Guelmim herum mit Station in Tan-Tan bis El Ouatia an der Küste, wo wir danach die Nacht am Strand verbringen. Diesen Platz haben auch andere Camper für sich entdeckt. Zirka 10-15 weisse Wohnmobile, teilweise so gross wie Omnibusse haben sich an dem Platz über dem Strand versammelt. Überhaupt sehen wir Wohnmobile fast ausschliesslich an diesen Treffpunkten und kaum unterwegs.
An der Küstenstrasse entlang, stadtauswärts von Akhfennir verlassen wir den Morgen danach erstmals die Strasse und folgen einem Track im Gelände südlich des Nationalparks Khnifiss. Ziel dieses Ausflugs ist Khaoui Naam, ein Wasserfall mit Canyon. Wir sind allein unterwegs in diesem weiten Gelände. Vereinzelt sehen wir Kamele, ein paar einsame Gebäude und ausser den Tracks keine Spur von Zivilisation, vorbei an Tafelbergen. Vor uns tauchen gemauerte Türme auf. Ein Gebiet dazu ist zusätzlich mit Zaun umsäumt. Dachten wir zuerst an Militär, so handelt es sich laut Schild um ein ehemaliges Antilopen-Schutzgebiet.
Über verschiedene Auf- und Abfahrten wechseln wir die Plateaus. Nach zirka einem Tag Fahrt erreichen wir schliesslich Khaoui Naam auf immerhin 160 Meter Höhe. Khaoui Naam liegt auf der Grenze zur Westsahara. Von manchen Routen wird gewarnt, da sie vermint sind. Nicht so hier.
In die Geräusche des Windes mischen sich seltsame Laute in dieser doch menschenleeren Gegend, die wir erst nicht zuordnen können. Bis Jürgen unterhalb der Kaskaden in einem der Wasserbecken – aussergewöhnlich für diesen Ort so weit fernab – zwei Enten entdeckt.
Von dem Wasserfall ist nur ein kleines Rinnsal übrig. Die Wassermassen, die diesen Canyon formten, müssen einmal deutlich grössere Ausmasse gehabt haben. Der Wind ist tagsüber so stark, dass wir nur gleich nach Sonnenaufgang um halb 9 mit der Drohne fliegen können. Jürgen hat schöne Aufnahmen gemacht:
Liebe Birgit, lieber Jürgen, diese Landschaft ist atemberaubend, so unwirklich und einsam, man denkt, man ist in einer anderen Welt. Tolle Aufnahmen von der Drohne und auch aus dem Nationalpark mit den fliegenden Flamingos ! Traumhaft schön ! Bis Guelmin waren wir damals auch, ab da ging’s nicht weiter wg kriegerischer Auseinandersetzungen mit der Westsahara. Es wimmelte zu der Zeit dort nur so vor Militär. Eure Berichte finde ich sehr interessant, ich kann mir alles so gut vorstellen. Hier gibt’s nichts besonderes , Wetter kalt und grau mit viel Regen, soll wieder kälter > 0 Grad werden, in Teilen Bayerns hat’s geschneit, bei Det ( wieder aus Afrika zurück) aber nicht. Alles Gute für eure Weiterreise, liebe Grüße von Rudi und Christel