Während ich in einer der Hängematten im Wasser in der Nähe von Umag rumhänge, da scheint es sich etwas an Land getan zu haben. Wir waren mehrere Camper an diesem Parkplatz. Morgens war keiner mehr da. Dafür die Polizei. Etwas sehr unfreundlich, kein Englisch. Dafür haben sie schöne Polizeimarken hier. In zwei Anläufen Fotos von meinem Auto gezeigt. 500 Kuna Strafe. Sure. Leaving. Huch, war der sauer. Doch es gab wirklich kein Schild dafür. Generell aber ist das Wildcampen verboten. Himmel, schick Hirn! Wenn ich irgendwann irgendwo nicht stehen darf, sagt mir das das Schild. Ohne Schild … Warum Schilder überhaupt?
Ich kann ja noch von Glück reden. Er hätte mir das Geld auch sofort abnehmen können. Hätte ich nicht gleich die 500 Kuna auf den Tisch legen können, hätte er mir auch den Reisepass abnehmen können, den man dann bei der Polizeistation auslöst.
Die ersten 150 Kuna habe ich bereits überwiesen. In Umag war ich in der Stadt, um Geld zu wechseln, einzukaufen und essen zu gehen. Anton von Anton’s Restaurant hat mich noch auf einen kleinen Wein eingeladen. Und schon hat es mich prompt erwischt. Bald brauchen wir zuhause wohl einen grösseren Briefkasten …
Über zwei Stationen fahre ich weiter. Wunderschön. Morgens hat es gleich schon 26 Grad. Es ist alles so herrlich unaufgeregt. Ausserhalb von Städten habe ich auch noch keine Männer mit Oberbekleidung gesehen. Ein relativ grosses Areal teilt man sich mit zahlreichen Einheimischen umgeben von Brombeersträuchern.
Der kroatische Bäcker, der schon überall in Deutschland war, muss heute seine Backwaren selbst verkaufen. Sein Sohn wäre in der Kirche engagiert. Heute wäre wohl auch hier Feiertag. Ich esse kaum Süsses. Für 15 Kuna landet die letzte Apfeltasche von heute bei mir auf dem Hof. Jetzt hat er endlich Feierabend.
Hier darf ich heute Nacht definitiv nicht stehen. Sagt das Schild an der Einfahrt. Ich versuche es mal trotzdem. Schöner könnte man nicht stehen. Die Tagesgäste sind verschwunden. Ich bin allein. Direkt am Wasser. Offene Flügel …
Und gleich morgens um 7 schon wieder zum Schwimmen die paar Meter runter zum Meer. Ich habe es noch nicht geschafft, mein SUP aufzublasen. Mit dem lauten Kompressor möchte ich ungern die heilige Ruhe hier unten zerschneiden.