Die stolpernden Tropfen auf dem Autodach während der ersten Morgenstunden. Morgens der Blick aus dem Fenster. Und fertig ist das Schützenfest. Um ehrlich zu sein – und damit beginnen die meisten Lügen – hatte ich mir den ersten Blick heute Morgen atemberaubend anders vorgestellt …
Hätte ich um das Bad-Weather-Karma gewusst, so hätte ich, ja, das wäre die Idee – ich jeden Tag den ersten Blick aus dem Fenster fotografiert und mit den GPS-Koordinaten versehen. 90 Prozent aller Fotos hätten etwa so ausgesehen. Oder wenigstens spätestens im Laufe des Tages. Ich bin jetzt seit ungefähr 7 Wochen unterwegs.
So nehme ich die Hohe Tatra wie sie kommt. Dunstig. Das Ausmass kaum erkennbar. Die Gipfel hängen im Schleier. In Polen wie in der Slowakei. Kurz nach Chyżne geht es in Ružomberok über die Grenze. Schlechtes Wetter kennt keine Ländergrenzen. In einem kleinen Konvoy erkämpfen wir uns die Serpentinen. Höher wie 800 Meter dürften wir nicht gestiegen sein. Dem Nebel oder Hochnebel entweichen wir nicht. Es nebelt, während es regnet.
Bestimmt wäre ein Ausflug an den Oravská priehrada, den Stausee, bei schönem Wetter ganz nett. In Slanica hat es stauseetypisch natürlich auch eine Kirche erwischt. Hier sieht man – wie am Reschensee – auch die Kirchturmspitze aus dem See ragen.
So schlängle ich mich halt konsequent bis zur ungarischen Grenze durch.
Von hier aus sind es noch um die 100 Kilometer. Die letzten Kilometer bis ins Dorf von HiGi sind mir vertraut. Ich war 2016 schon einmal bei HiGi in Ungarn zu Besuch.
Damals jedoch mit anderem Vorzeichen. Auf der Suche nach der Puszta und den Urochsen bis kurz vor Rumänien. Wunderschön auch ist auch die Gegend um den Neusiedlersee, Plattensee, die Schlösser …