Heute möchten wir die Tanneri, die lokalen Gerbereien, besuchen. Wir haben schon einiges gelesen über die üblen Vorgehensweisen der dort besonders aktiven Schlepper – wir sind vorbereitet.
Die Verlängerung über den Platz Djemaa el Fna führt schnurstracks in die Medina und Souks. An einem Punkt der Unentschlossenheit lassen wir uns dann doch auf einen Freund eines Geschäftsinhabers ein, der zufällig des Weges kommt. “No money”, so verspricht er es uns. Am Eingang zu einer kleineren Gerberei habe ich dann prompt schon das allseits beschriebene Bündel Minze vom Chef der Gerberei ausgehändigt bekommen, das gegen die beissenden Gerüche helfen soll. Anders als in Fes sind in Marrakech die Becken nicht bunt. Hier wird nicht gefärbt. Als wir unbeeindruckt auch keine Anstalten machen zu besichtigen – wahrscheinlich gegen Geld – fordert er uns bestimmt auf, den Hof zu verlassen. Unser Führer von vorher bringt uns sodann ein paar Gassen weiter noch auf die Dachterrasse eines Lederwarengeschäftes, von wo man einen guten Blick über eine etwas grössere Gerberei hat. Tatsächlich wollte er kein Geld von uns. Auch der Verkäufer liess schnell von uns ab, als wir zu verstehen gaben, dass wir nicht kaufen wollen. Lediglich einen Kugelschreiber für seine Kinder wollte er von uns haben.
Obwohl es zu den Gerbereien kreuz und quer durch die Medina ging, finden wir problemlos wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt am Platz. Es scheint, als würden die meisten Stände des Abends erst wieder neu aufgebaut werden. Der Platz ist tagsüber verhältnismässig leer.
Jürgen darf heute endlich gegen kleines Geld Kobras fotografieren. Seit Casablance haben wir sonniges Wetter mit blauem Himmel, so lassen wir uns noch zu einer einstündidgen Kutschfahrt zum halben Preis durch die Stadt verleiten. Aus touristischer Sicht jedoch unspektakulär. Das Streetfood indes ist sehr zu empfehlen.