Um in Slowenien zu fahren, sollte man in eine Vignette für 7 Tage zu EUR 15 investieren. (Zum Vergleich: Österreich 10 Tage EUR 9,40.) Die Strafen sind gewaltig – liegen zwischen 300 und EUR 800. Unter Vignetten-Pflicht fallen Autobahnen und Schnellstrassen. Ich habs ja auch schon in Ungarn geschafft, irrtümlich auf die Autobahn zu fahren. Als nächstes fällt auf, dass Wohnwagen – zu denen zähle ich mich ja seit dem Ausflug an den Bodensee – eigentlich nirgends hindürfen, ausser auf die Campgrounds. Und so sieht es dann auch auf meinem Tracking von gestern Abend auf der Suche nach einem Nachtplatz aus.
Ich sehe mir noch die grösste Felsenburg der Welt Predjamski Grad
und die Kirche St Primoz in Jamnik. Die Kirche scheint Kult und hat einen eigenen # ( #jamnikslovenia) auf Instagram. Sie gehört zu den meistfotografiertesten Motiven in Slovenien.
Steht man über Nacht irgendwo (in einem Nationalpark), klopft auch schon der Ranger/Officer und verscheucht einen. Strafen von EUR 83 PRO PERSON sind zu erwarten.
Ich musste gestern in Bled eine Zwangspause einlegen. Seit meinem letzten Sturz vor ein paar Wochen habe ich vermehrt heftige Kopfschmerzen bis hin zur Übelkeit. Ich fahre mein Auto noch auf einen Parkplatz in die letzte Ecke, öffne meine Heckklappen für etwas Luft und versuche mich zu erholen. Keine Stunde und ein interessierter Officer steht auch schon an meinem Bett. “Hello!” Ich schildere die Situation, beantworte aufrichtig, dass ich noch keine Parkgebühren bezahlt habe, dies aber natürlich nachholen werde – was ich auch getan habe. Wo der Fahrer wäre?
Nunja. Heute kreuz und quer auf der Suche nach einem Parkplatz Nähe Bleder See, dann doch ausserhalb und dann mit dem Rad dorthin. Mein Traum war eigentlich, mit dem Board auf dem Bleder See zur Insel. Skip it. Die Burg thront auf einem Felsen über dem See, doch ein Foto davon genügt mir. Ich sitze stattdessen am See mit seinem glasklaren Wasser und einer schönen Wassertemperatur.
Ich hatte ja noch die Hoffnung, dass es an den Nationalparks liegen könnte. Doch an der kleinen Küste zur Adria wird es auch nicht besser. In Koper stehe ich auf einem Parkplatz in erster Reihe zum Wasser. Tolles, freies, schnelles, offenes Internet, wie auch häufig in Slowenien. “Hello!” Alle nett und freundlich. Doch auch hier muss ich ziehen. Ich sehe keine Verbotsschilder.
Slowenien hat vieles richtig gemacht. Seit der Unabhängigkeit 1991 wurde konsequent an dem Umweltkonzept gearbeitet. So befinden sich heute etwa 35 Prozent des Landes unter Schutz gestellt, was deutlich eine Vorreiterstelle in der EU darstellt. Warum keine Freicamper darin Platz finden, müssen wir wohl selbst beantworten. Ich habe mir zum Ziel gemacht, jeden Platz sauberer zu verlassen, als ich ihn vorgefunden habe.
Online finde ich keine naheliegende Lösung. Fahre alle Orte ab. Touristenmeilen mit netten Kneipen und Livemusik. Darf nicht mal parken. Schlängele mich die schmalen Strassen weiter und parke nahe der Saline. Die Grenze zu Kroatien ist nahe.
Am nächten Morgen ist für mich klar, was zu fun ist.