Wir entschleunigen unsere Reise etwas, indem wir von Venedig aus die Fähre nach Igoumenitsa, Griechenland, nehmen. Effektiv sparen wir uns dadurch nur etwa 400 Kilometer Landweg, das ist es uns aber wert. Für die Anreise Landshut-Venedig gönnen wir uns auch entspannte eineinhalb Tage.
Schade ist, dass wir bei der Ausfahrt aus dem Hafen nicht mehr wie früher am Markusplatz vorbeifahren, sondern schon direkt in den Süden steuern. So sehen wir auf die Skyline nur von der Ferne aus.
Die Überfahrt ist unspektakulär, ausser, dass wir am zweiten Tag mächtigen Seegang hatten, der die zur Seekrankheit neigenden in die Knie gezwungen hat. Bei der Fortbewegung kam es schon mal vor, dass man Gebrauch von der gesamten Breite des Ganges machen musste.
Als wir nach eineinhalb Tagen auf der Fähre an unserem Zielhafen ankommen, prognostiziert uns der Wetterbericht schöne 15 Grad für Griechenland. Was wir stattdessen auf Griechenlands Straßen erleben, erinnert mehr an die Wetterwünsche zu Weihnachten oder auf einem Christkindlmarkt. Es schneit. Die Landschaft ist wie verzaubert. Selbst die Straßen sind schon belegt. Ein paar Tage geht es so dahin.
Wir nehmen Kurs auf Istanbul und die nördliche Route. Es ist winterlich kalt. In Ostanatolien besticht die Landschaft mit schneebedeckten Bergen. Kurz vor der Grenze zu dem Iran übernachten wir in der Nähe von Caldiran. Als wir ankommen, glitzert der Schnee verdächtig. Über Nacht gehen die Temperaturen auf minus 19 Grad. Unser Auto muckt morgens beim Anlassen. Theo und Petras Auto muckt gar nicht mehr.
Auf den Straßen im Ort ist es fast menschenleer. Bei dem einzig anzutreffenden Einwohner bekommen wir heraus, wohin wir fahren müssen, um eine Werkstatt zu finden. Wir fahren und holen einen Mechaniker ab. Zuerst macht er Feuer unter dem Fahrzeug und hantiert später mit Bremsreiniger zum Starten. Selbst der Dieselfilter ist eingefroren. Das Auto lässt sich lange bitten, doch irgendwann springt es an.
Kinder haben sich einen Esel vor einen großen Schlitten gespannt und haben zumindest Spaß.
Danach geht es zur Grenze Kapikoy – Iran. Der Tag ist schon fortgeschritten. Diesmal haben sich nicht unzählig viele Autos vor dem Übergang versammelt. Wir sind die einzigen. Und somit geht es auch ganz gut voran. Ein paar Schlepper helfen uns im Iran mit den einzelnen Stationen. Danach übernachten wir einfach ein paar Kilometer weiter. Theo hat erneut Angst, dass das Auto nicht anspringt. Über Nacht wird es aber nicht mehr so kalt wie in der kältesten Stadt der Türkei, Caldiran. Es war also nichts zu befürchten.